Krankheitsentwicklung

Im folgenden Abschnitt finden Sie wichtige Verhaltensweisen und Krankheitszeichen respektive Symptome, welche auf ein Burnout Syndrom hinweisen können:
Alles beginnt mit vermehrtem Einsatz, freiwilliger Mehrarbeit, (subjektivem) Eindruck der eigenen Unentbehrlichkeit, dem Gefühl, eigentlich nie mehr richtig Zeit zu haben und damit wachsende Verleugnung eigener Bedürfnisse. Dann folgt oft eine heimlich zunehmende Beschränkung zwischenmenschlicher Kontakte, beginnend mit den Arbeitskollegen, Nachbarn, Bekannten, später aber auch mit Freunden, Verwandten, engen Angehörigen und zuallerletzt mit dem eigenen Partner. Nach und nach wird das (Über-) Engagement auch durch eine sich langsam, aber unerbittlich ausbreitende Erschöpfungsphase gleichsam ausgebremst. Jetzt drohen verminderte Belastbarkeit, wachsende Stimmungslabilität und vor allem eine bisher nicht gekannte Unfähigkeit sich zu erholen. Auch eine zuvor nicht gekannte und vor allem zunehmende Anfälligkeit für Infekte, meist ständige banale Erkältungen und Grippeinfekten, gehören dazu. Die Betroffenen werden müde, erleben oft eine eigenartige Mattigkeit, auch als Tagesmüdigkeit oder chronische Müdigkeit bezeichnet. Am Ende drohen sogar rasche Erschöpfbarkeit und schliesslich regelrechte Kraftlosigkeit. Dazu kommt innerlich aber unruhig, nervös und gespannt, mitunter sogar reizbar und gelegentlich aggressiv zu sein. So etwas hat man früher sehr treffend als "reizbare Schwäche" bezeichnet. Das Ganze mündet schliesslich in einen Endzustand, der durch Resignation, Entmutigung, verringerte Frustrationstoleranz, leichte Kränkbarkeit, Niedergeschlagenheit, Minderwertigkeits- und Versagensgefühle gekennzeichnet ist. Die Sichtweise der Betroffenen wird pessimistisch, von Negativismus oder Fatalismus gezeichnet.

Das ganze geht schrittweise in einen Teufelkreises über, der dann wie folgt abläuft: Abnehmende Arbeitsmoral und damit Qualitätsverlust der eigenen Leistung → innere Kündigung → seelischer Einbruch mit zahlreichen körperlichen Symptomen ohne nachweisbare Ursache → entgleiste Selbstbehandlungsversuche mit Genussmitteln und Medikamenten → zusätzliche Partner- und Familienprobleme → längerfristige Krankschreibungen wegen unklarem Krankheitsbild → Gefahr der Kündigung → Verzweiflung mit gesamthaft negativer Einstellung, zumindest aber Unerfülltheit, Hoffnungslosigkeit, Gefühl der Sinnlosigkeit, manchmal sogar Selbsttötungsgedanken → Gefährdung der eigenen Existenz.