Burnout Therapie

Hier müssen einerseits die psychische Erkrankung mit depressiver oder ängstlicher Prägung psychiatrisch und anderseits das Verhalten, welches zum Burnout Syndrom geführt haben, behandelt werden. Deshalb stützt sich eine gezielte Therapie auf verhaltenstherapeutisch orientierte Behandlungsgrundsätze ab. Dazu gehören zum Beispiel die Umverteilung der Energien vom Aufgaben- auf den Freizeitbereich (der bisher vernachlässigt wurde), vor allem aber Zeitplanung (Tages- und Wochenpläne) mit genauer Aufteilung von aktiven und passiven Freizeitphasen, die dann auch wirklich eingehalten werden. Und das bereits mehrfach erwähnte Erlernen und konsequente Anwenden eines Entspannungstrainings (Progressive Muskelrelaxation, Autogenes Training, Yoga).

Dazu müssen die zugrunde liegenden Belastungsfaktoren bewusst gemacht werden, zumal sie verantwortlich für das ständig überhöhte Anspannungsniveau und die damit auf Dauer verringerte Stressresistenz sind. Das Gleiche gilt für den Umgang mit Frustrationen, Aggressionen oder gar selbst schädigenden Verhaltensweisen (vom Kaffee-, Nikotin- und Alkoholmissbrauch bis zur sportlichen Überforderung oder gar Risiko-Sportart als überkompensatorische Selbstbestätigung). Hierzu werden genaue Pläne mit Verhaltensweisen erarbeitet und konstruktive Selbstinstruktionen ("Notfall-Instruktionen") festgelegt werden. Wichtig ist auch das exakte Erfassen von ersten negativen Anzeichen. Sobald solche auftreten, muss der Patient umgehend anhand seines individuellen Interventionsplanes reagieren, zum Beispiel mit Entspannungsübungen, Pausen einlegen, Kurzferien nehmen. Gegen die Rückfallgefahr, insbesondere was die konstruktive Freizeitgestaltung anbelangt, wird eine individuelle Checkliste mit den Warnsymptomen und entsprechenden Verhaltensstrategien erstellt. Das alles muss regelmässig durchgegangen, wiederholt und damit verstärkt werden. Eine „Burnout Therapie“ ist nicht nur eine vorübergehende Intervention, sondern eine Langzeitanstrengung. Das Therapieziel ist die generelle Veränderung der Lebensgewohnheiten und eine Veränderung der Selbsteinschätzung.