Akute Belastungsreaktion

Eine akute Belastungsreaktion kann als vorübergehende Störung, die sich bei einem psychisch nicht manifest gestörten Menschen als Reaktion auf eine aussergewöhnliche physische oder psychische Belastung entwickelt, und die im Allgemeinen innerhalb von Stunden oder Tagen abklingt, beschrieben werden. Die individuelle Anfälligkeit (Vulnerabilität) und die zur Verfügung stehenden Bewältigungsmechanismen (Coping-Strategien) spielen bei Auftreten und Schweregrad der akuten Belastungsreaktionen eine Rolle.

Die Symptomatik zeigt typischerweise ein gemischtes und wechselndes Bild, beginnend mit einer Art von "Betäubtheit", mit einer gewissen Bewusstseinseinengung und eingeschränkten Aufmerksamkeit, einer Unfähigkeit, Reize zu verarbeiten und Desorientiertheit. Diesem Zustand kann ein weiteres Sichzurückziehen aus der Situation oder aber ein Unruhezustand und Überaktivität (wie Fluchtreaktion) folgen. Vegetative Zeichen panischer Angst wie Herzrasen, Schwitzen und Erröten treten ebenfalls häufig auf. Die Symptome erscheinen im Allgemeinen innerhalb von Minuten nach dem belastenden Ereignis und gehen innerhalb von zwei oder drei Tagen, jedoch oft schon innerhalb von Stunden zurück. Teilweises oder vollständiges Black-out bezüglich dieser Episode kann vorkommen.

Wenn die Symptome andauern, sollte eine Änderung der Diagnose in Erwägung gezogen werden.

Dieses Syndrom wird in der Literatur auch als Belastungsreaktion, Krisenreaktion, Kriegsneurose, Krisenzustand oder psychischer Schock bezeichnet. Eine andere Form einer direkten Störung auf akuten Stress ist die Anpassungsstörung.