Anpassungsstörungen

Hierbei handelt es sich um Zustände von subjektiver Bedrängnis und emotionaler Beeinträchtigung, die im Allgemeinen soziale Funktionen und Leistungen behindern und während des Anpassungsprozesses nach einer entscheidenden Lebensveränderung oder nach belastenden Lebensereignissen auftreten. Die Belastung kann das soziale Netz des Betroffenen versehrt haben (wie bei einem Trauerfall oder Trennungserlebnissen), Ähnliches kann auch auf das weitere Umfeld sozialer Unterstützung oder aber soziale Werte (wie bei Emigration oder nach Flucht) zutreffen. Die Belastung kann auch in einem grösseren Entwicklungsschritt oder einer Krise bestehen (wie Schulbesuch, Elternschaft, Misserfolg, Erreichen eines ersehnten Zieles und Ruhestand). Die individuelle Prädisposition oder Vulnerabilität spielt auch bei dem möglichen Auftreten und bei der Ausprägung der Anpassungsstörung eine bedeutsame Rolle. Es ist aber dennoch davon auszugehen, dass das Krankheitsbild ohne die Belastung nicht entstanden wäre.

Die Anzeichen sind unterschiedlich und umfassen depressive Verstimmung, Angst respektive Sorge (oder eine Mischung von diesen Phänomenen). Ausserdem kann das Gefühl entstehen, mit den alltäglichen Gegebenheiten nicht mehr zurechtzukommen, diese nicht vorausplanen oder fortsetzen zu können. Störungen des Sozialverhaltens können insbesondere bei Jugendlichen ein zusätzliches Merkmal darstellen. Hervorstechende Symptombereiche sind meist eine kurze oder längere depressive Reaktion, eine Störung anderer Gefühle oder des Sozialverhaltens.